Manchmal muss man im Leben mehrere Anläufe nehmen, bis es klappt.
So vermutlich auch beim Spital. Seit 2012 strebte der Verein Pro Zweckverband die Verbesserung des Zweckverbandes an, weil er mit dem damaligen Behördenverhalten nicht zufrieden war. Die Abstimmung vom 24.11.2013 gewann er, die AG konnte verhindert werden. Im Mai 2019 war das anders, durch die Aktivitäten eines teuren, vom Spital bezahlten PR-Büros und fast 300 getürkten Leserbriefen im Anzeiger kippte die Stimmung. 91% der Stimmenden wollten eine AG. Die Demokratie wurde dadurch beschädigt. Und heute haben sie die AG und wir müssen feststellen, dass das dominierende Trio im Verwaltungsrat bewirkt, dass im Spital die Leute davon laufen und seit 2021 ein andauernder Leistungsabbau stattfindet.
Aber der Wurm steckt bereits im Aktionärsbindungsvertag, den alle Gemeinden treuherzig abgeschlossen haben. Bereits im zweiten Satz der Präambel steht, dass die angestrebte regional verankerte stationäre Spitalversorgung gesichert werde, indem eine gemeinsame Kontrolle der 14 Gemeinden eingeführt werde, wenn man den Zweckverband auflöse und eine AG gründe. Das ist – entschuldigen Sie bitte – eine krasse Lüge. Durch die Gründung der AG hat heute alleine der Verwaltungsrat das sagen und die 14 Aktionärsvertreter, alles Behörden, die ihm an der einzigen Delegiertenversammlung pro Jahr kaum widersprechen, befinden sich im Kollegen-Modus. Aber es herrscht Unwille! Drei Gemeinden (Rifferswil, Stallikon u. Wettswil) haben die Eigentümerstrategie nicht unterschrieben und sie sagen, dass die Abstimmung vom 2019 heute anders verlaufen würde. Und es läuft ein Verfahren beim Bezirksrat. Da kann man nur sagen: Bravo.
Tatsache ist, dass der jetzige Verwaltungsrat mehrdimensional versagt und wir als Stimmberechtigte den Gemeindebehörden in den Ohren liegen müssen, damit sie zumindest auf informellem Weg dem jetzigen VR mehrheitlich den Rücktritt nahelegen. Damit unser Spital im zweiten Anlauf gerettet werden kann. Wir möchten ein Spital, das eine umfassende Gesundheitsversorgung mit ausgeglichener Rechnung gewährleistet. Die voranschreitende Kapitalvernichtung und der Personal-Exodus müssen gestoppt werden.