Unispital: Lügen, Fälschen, Ellenbögeln
– jetzt platzt der Politik der Kragen
In Zürich macht nur Karriere, wer „Eier“ hat – fürs Falsche. Das bringt SVP-Gesundheits-Direktorin Rickli auf die Palme. Zu Recht.
30.9.2025 André Plass
André Plass ist Unternehmer und Arzt, habilitiert an der Universität Zürich. Er legte diverse Missstände in der Herzchirurgie offen.
Das Unispital Zürich (USZ) liefert seit Jahren Schlagzeilen – negative. Jetzt greifen das die NZZ, der Tages-Anzeiger und der Blick prominent auf.
Grund ist Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli. Die SVP-Frau hat genug: Am Montag riss ihr der Geduldsfaden im Parlament.
Beifügung, betreffend Spital Affoltern:
Zu viele Skandale, zu viele Ausreden, zu viel Selbstbedienungskultur. Rickli legte den verantwortlichen Ärzten faktisch die Kündigung nahe.
Aber dass Frau Rickli den Blender Stefan Gyseler aus Hausen als abverheiter Spitalfunktionär im Spital Affoltern noch nicht durchschaut hat, ist unverzeihlich. Der hat nun lauf Anzeiger vom Bezirk einiges in den Sand gesetzt, eine genaue Aufstellung folgt. Wetten, dass er auch den Notfall noch ganz «versiächät». Zu behaupten, der Notfall rentiere nicht, ist bereits vorausschauend die Argumentation, um zu belegen, wenn er, der Stefan, auch dort wieder «Broken» fabriziert. Denn der Notfall ist personell schwach dotiert und es ergeben sich unhaltbare Wartezeiten. Das bedeutet aber auch, dass dort Umsätze erzielt und Gewinne generiert werden könnten, wären da nicht die Absahner mit ihren überrissenen Honoraren im Verwaltungsrat und dem Anstellen einer überbezahlten, völlig unerfahrenen «Direktorin» [im Bereich von 250'000 Franken, wo es auch ein Verwalter getan hätte für 150'000 Franken] (37 J. die dem Stefan Gyseler aus der Hand zu fressen hat).
Und wer beaufsichtigt den Verwaltungsrat?
Das sind die 14 Gemeinderäte als Aktionärsvertreter. Und was machen die? Die wählen den VR im kommenden Mai/ Juni wieder, und das ganze Desaster läuft weiter. Bis zum Totalverlust vom gesamten Aktienkapital und dem Niedergang unseres einst stolzen Spitals, das Stefan Gyseler mit Höfliger und Alder nieder gerissen hat, indem er/sie rentierende Abteilungen an FDP-Freunde verscherbelten und das Spital zum grossen Teil nur noch Vermieter ist. Ausser wir wählen am 8. März 2026 andere Gemeinderäte bzw. andere Aktionärsvertreter, die endlich beherzt eingreifen und sich aktiv darum bemühen, beim lieben Stefan die Fakten zu eruieren. Wenn wir an Aktionärsvertreter Fragen stellen, antworten die süffisant, man soll das Spital fragen. Da handelt es sich eindeutig um Amtspflichtverletzungen, die wir bald einmal als Beschwerde einreichen werden, wenn das nicht bessert. Wir haben erkannt, dass es kaum Aktionärsvertreter gibt, die dem Spital aus eigenem Engagement kritische Fragen stellen und sich erkundigen und konkrete fragen, um ihrer Aufsichtspflicht nachzukommen. Die lassen sich lieber an der Aktionärsversammlung mit Gyseler-Floskeln abspeisen und erledigt ist das Thema und das konkrete Desaster im Spital läuft weiter, bis zum endgültigen Lichterlöschen.
Letzthin hörten wir das Gespräch von zwei Frauen in einem Café. Sie sprachen wohlinformiert über das Spital Affoltern und was hörten wir? «Das mit diesem Gyseler geht doch nicht, der ist Gemeindepräsident und hat noch manche andere Ämter und im Spital schaut er ohne Sachkenntnisse. Den Direktor macht er gerade auch noch, das geht doch nicht, das ist doch nicht korrekt.
Hoppla, da gibt es Leute, die denken mit.
Sefan Gyseler verhindert aktiv die offene Kommunikation und Information
So wissen wir auch heute noch nicht, wieviel Personal wirklich dort arbeitet. Die 360 Vollzeitstellen glauben wir nicht. Man schaue mal in das Restaurant Panorama, wo das Personal isst. Da sind keine 100 Leute anzutreffen. Und wir wissen nicht, wie viele Betten wirklich noch bewirtschaftet werden. Wir wissen nicht, was alles an spitaleigenen Leistungen er abgebaut, verludert oder sonstwie verscherbelt hat. Aber wir erkennen in der illustrierten Personalliste im Internet der Spital-Homepage, dass dort viele Fachleute aufgeführt werden, die nicht zum Spitalpersonal , sondern auswärtigen Medizinal-Firmen gehören, also auch da wieder eine reine Gyseler - Höfliger- Alder- Blenderei, reine Korruption und Vortäuschung falscher Tatsachen. Und das mit der Gynäkologie und der sogenannten Zusammenarbeit mit Horgen ist auch so eine kostspielige Blufferei. G. hat sich da Provisionen ausbedungen für die Übermittlung von Patientinnen. Peinlicher als auf einem orientalischen Bazar, wie er das aufgleist und verkrampft nach Geschäftsmodellen sucht, die einfach nur als hilflos zu bezeichnen sind. Der Mann ist Buchhalter und kein Geschäftsmann und schon gar nicht ein Unternehmer, höchstens als Honorarbolzer unterwegs. Und witzigerweise werden 4 TheologInnen in der Personalliste aufgeführt, die mit dem Spital wirklich nichts zu tun haben, sondern von der Kirche kommen, um den Patienten die Angst vor dem Exitus zu nehmen.
Wie gesagt, alles reine Blenderei und Vortäuschung von Tatsachen. Wie sonst ist zu erklären, dass Stefan G. es dem ganzen restlichen Personal streng verboten hat, mit unseren Leuten zu reden und Auskünfte zu erteilen, trotz dem gesetzlich verankerten Recht, Auskünfte zu erhalten (dem sogenannten IDG-Gesetz) und wissen Sie, wie der saubere Gyseler dieses Gesetz unverfroren und bürgerfeindlich ausschaltet? Indem er einfache, nicht aufwändige Anfragen mit Kosten von 860 Franken belegt. Da haben wir vor mehr als einem Monat beim Bezirksrat eine Beschwerde gemacht, aber auch von da kommt nichts, auch deshalb nicht, weil Gyseler seine Stellungnahme hinauszögert. Wir, das Volk werden nach Strich und Faden verseckelt, zum Abwinken, klar gesprochen. F.G.
Fortsetzung vom Beitrag über das Uni-Spital
Das Problem ist längst nicht mehr ein einzelner Vorfall. Sondern das System. Am USZ hat sich über die letzten 15 Jahre eine Mentalität festgesetzt, die sich auszeichnet durch Lügen, Beschönigen, Fälschen und sich gegenseitig Schützen.
Alles, um selber aufzusteigen auf Kosten jener, die korrekt handeln – und der Patienten, die diesen Spielen machtlos ausgeliefert sind.
Das Treiben wurde zuoberst nicht nur toleriert, sondern aktiv unterstützt. Die frühere USZ-Direktion erlaubte durch ihr eigenes Verhalten diese Kultur, anstatt sie zu unterbinden.
Besonders grotesk ist der Fall, der bei Rickli jetzt das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Der Klinikdirektor für Urologie hatte fragwürdige Papiere unterzeichnet – nach eigener Aussage, weil er „keine Eier“ fürs Nicht-Unterschreiben gehabt hätte.
Eine bizarre Mischung aus Machospruch und Selbstentlarvung. Zuerst verharmlosend als Scherz gemeint, dann im Ernst: Er sei von Kollegen unter Druck gesetzt worden.
Führungslogik à la USZ: Wer zu wenig Eier hat, der beugt sich der Gruppendynamik.
Es wird noch grotesker. Die zentralen Figuren im Urologen-Skandal müssen das Feld nicht etwa räumen, sondern sie dürfen weitermachen, als ob nichts geschehen wäre.
Sowohl der Klinikdirektor als auch sein Kaderarzt behalten beide ihre gut bezahlten Posten; sie hätten in der Vergangenheit „gute Arbeit“ geleistet, so ihre USZ-Chefs.
Wer bewertet diese angeblich gute Arbeit? Die Antwort ist so simpel wie erschreckend: Es ist der Klinikdirektor selbst.
Er und kein anderer benotet zuerst sich und dann seinen ihm unterstellten Kaderarzt, der von seinem Vorgesetzten den Freibrief zum Operieren erhalten hatte, ohne die dafür nötigen Prüfungen bestanden zu haben.
Von Seriosität und vorbildlichem Tun kann hier keine Rede mehr sein.
Es handle sich „nur“ um eine Treuepflichtverletzung und kein eigentliches Vergehen, beschwichtigt die Spital-Leitung, und zündet eine rhetorische Nebelpetarde.
Wir reden hier von falschen Angaben, falschen Unterlagen, bewussten Lügen – und damit von Urkundenfälschung.
Schwere Kost, aus der das USZ einen harmlosen Disziplinarfehler versucht zu machen. Die stets beschworene „Fehlerkultur“ wird zum Papiertiger.
Die Folgen wiegen schwer. Wenn ein ganzes Netzwerk wie jenes in der USZ-Urologie trotz eklatantem Fehlverhalten unbestraft davonkommt, setzt das ein Zeichen der zersetzenden Art.
Du kannst machen, was Du willst, keiner wird Dich je zur Rechenschaft ziehen, lautet die Botschaft von der Brücke.
Statt Fehlerkultur strukturelles Gift.
Am schwersten wiegt das Manipulieren von Unterlagen, das Verfälschen von Angaben in zentralen Dokumenten – was beides eben nicht unter Nachlässigkeit läuft, sondern unter Urkundenfälschung.
In jedem anderen Beruf würde es fristlose Entlassungen hageln sowie je nachdem behördliche Untersuchungen.
Auf jeden Fall wäre die eigene Karriere im Eimer. Am USZ? Schulterzucken, weitermachen. Kann passieren.
Im Kern steckt Klientelismus dahinter. Den Verbandelten stehen jene Ärzte, Pflegekräfte und Fachpersonen gegenüber, die korrekt ihre wichtige Aufgabe erfüllen; sie leiden als Erste unter dem fatalen Treiben.
Wer schliesslich genug davon hat, der geht; allen voran jene, die leisten wollen. Sie verlassen eine Gesundheits-Institution, die einst zu den Vorzeige-Spitälern des Landes gehörte.
Zurück bleiben die Intriganten. Am Ende zahlen dann die Stimmlosen die Zeche: die Patienten.
Genau hier liegt die Aufgabe von Regierungsrätin Rickli und dem heutigen Spitalrat des USZ. Sie müssen die falsche Kulturentwicklung der letzten 15 Jahre Schritt für Schritt stoppen und in eine neue Richtung lenken.
Dafür braucht es einschneidende Massnahmen – diplomatisches Geplänkel reicht nicht. Der Zeitpunkt ist da, um allen klarzumachen, dass es ein Ende haben muss mit Never-ending Skandalen und Katastrophen-News.
Lügen, Fälschen, Intrigieren – ab sofort hagelts dafür Strafen. Für einen echten, nachhaltigen Kulturwandel am Unispital gibts keinen anderen Weg.
Warum ist das nicht längst passiert? Der Urologie-Professor, der zu Ricklis Wutausbruch im Parlament geführt hat, nutzte die Notlage des Spitals aus.
Würde dessen Führung aufs Mal alle Betrüger vor die Tür stellen, stünde der Betrieb still.
Die Lösung ist eine Übergangsperiode, in der betroffene Mitarbeiter ihr altes Fehlverhalten freiwillig melden können; eine Art Selbstanzeige, die strafmildernd wirkt, sofern sie frühzeitig, vollständig und glaubwürdig erfolgt.
Das würde die Ehrlichen motivieren, mit der Wahrheit herauszurücken. Umgekehrt gilt No mercy für jene, die nicht bereit sind, reinen Tisch zu machen.
Beichte oder Strafe – alles andere wäre eine Einladung zur weiteren Vertuschung.
Eine intern angesiedelte Meldestelle für potenziell fehlbares Verhalten ist für die Selbstanzeige zentral: anonym, geschützt, mit klaren Meldewegen und einem verbindlichen Prozess für Prüfung und Sanktionierung.
Solange fragwürdige Vorgänge keine Folgen haben, wird sich nichts ändern. Klar: Harte Massnahmen sind unangenehm für alle – aber genau darin liegt der Kern eines echten Neuanfangs.
Man kann Regierungsrätin Rickli nur beipflichten: Es reicht. Jetzt braucht es Taten statt Ausreden. Sonst stirbt auch noch das letzte bisschen Vertrauen